Nauberg

Nauberg, der Name ist eine wortgetreue Übersetzung der slawischen Bezeichnung Nowigroda oder Nouuigroda.
Er entstand erst in der Zeit der deutschen Herrschaft in der zweiten Hälfte der 10. Jahrhunderts. Das Land war in dieser Zeit zweisprachig. Es lebten nur wenige Deutsche im Markengebiet, die militärische Besatzung, die Träger der Kirche und einige Familien in deren Umfeld. Die Masse der Bevölkerung in den Dörfern war sorbisch. Sie trug die Wirtschaft des Raumes in Ackerbau, Viehzucht und Handwerk.

Aus dem Jahre 1028 vom 26. Mai ist eine Urkunde im Sächsischen Staatsarchiv Dresden überliefert.

In Dortmund weilend, schenkte der Kaiser Konrad II. seinen Getreuen Dirsico vier Königshufen in Chotiza (Göttwitz) in pago (Bereich/ Gau) Nouuigroda in der Grafschaft Chuontiza des Markgrafen Hermann zu freiem Eigen.

Die Königshufe war ein Maß, das etwa den doppelten Umfang einer normalen Hufe (entspricht einer Vollbauernstelle) umschreibt.

Dirsico gehörte zu den elbischen Grundherren. Die Landschenkung war das Entgeld für die Teilnahme an kriegerischen Unternehmungen und für die Ausübung der niederen Gerichtsbarkeit. Man vermutet das die Königshufen sich im Gebiet zwischen Ablaß und Chuontiza, wie es in der Urkunde heißt lag in der Slawenlandschaft Chutici, einem Jeesewitz befanden. Es heißt in der Urkunde weiter, das Dirsico die 4 Königshufen mit allen Einkünften und allem Nutzen zu Eigentum übergeben werden und er freie Gewalt hat, zu verkaufen und seinen Nachkommen zu hinterlassen.

Nouuigroda in comitatu Siedlungsgebiet, das sich südlich von Leipzig, beiderseits der Elster und Pleiße, bis in unseren Raum erstreckte.

Wahrscheinlich lag Chotiza unmittelbar an der Ostgrenze dieses slawischen Gebietes, das im Osten an Daleminzien grenzte.

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